Am vergangenen Wochenende fanden vom 28. bis 30. Juli die Berufsfeuerwehrtage bei der Feuerwehr Tann statt, bei denen der Tagesablauf einer Berufsfeuerwehr nachgestellt wurde.
Teilgenommen haben die Jugendfeuerwehren aus Tann, Julbach, Kirchdorf und Seibersdorf.
Schon seit vielen Jahren wird diese Veranstaltung zweijährlich durchgeführt und füllt so die Lücke zwischen den Zeltlagern der Kreisjugendfeuerwehr, die ebenfalls in diesem Turnus stattfinden. Dieses Mal war die Tanner Jugendfeuerwehr mit der Organisation an der Reihe. Die beiden Jugendwarte Stefan Edhofer und Michael Sedl stellten gemeinsam mit den Tanner Kameraden ein großartiges Programm zusammen.
Los ging es am Freitagnachmittag mit der Anreise der Teilnehmer. Insgesamt 37 Feuerwehranwärterinnen und -anwärter bezogen nach der Ankunft das Schlafquartier in der Fahrzeughalle. Um 18 Uhr erfolgte dann durch Stefan Edhofer die offizielle Eröffnung. Nachdem der Ablauf erläutert und die Zuteilung zu den Fahrzeugen vorgenommen wurde, begrüßte Kommandant Werner Rott die Gäste. Bürgermeister Wolfgang Schmid schloss sich den Worten an und freute sich, dass sich die Teilnehmer mit ihren Betreuern in Tann eingefunden haben.
Nach dem gemeinsamen Abendessen folgte schon die erste Ausbildungseinheit. Bei einer Funkübung mussten die Jugendfeuerwehrler vorgegebene Örtlichkeiten auf der Karte ermitteln und mit den Fahrzeugen der beteiligten Feuerwehren anfahren. Dort galt es dann verschiedene Aufgaben zu lösen.
Der Samstag startete um 7 Uhr. Nach dem gemeinsamen Frühstück waren schon alle gespannt, was der Tag bringen würde. Das sollte so einiges sein, denn bereits kurz darauf ertönte zum ersten Mal der Alarmton in der Fahrzeughalle. “Einsatz für Florian Kirchdorf 41/1 und Florian Seibersdorf 43/1. Rauchentwicklung in einem Gebüsch, Pfarrkirchener Straße bei der Stockschützenhalle”. Die eingeteilte Besatzung machte sich auf zu den Fahrzeugen. Wie bei einem echten Einsatz, durfte das Alarmfax nicht fehlen. Dieses nahm der Einheitsführer mit und wurde so mit den wichtigsten Informationen versorgt. Mit Blaulicht ging es durch den Marktplatz bis hoch zur Stockschützenhalle. Empfangen wurden sie dann von einem Anwohner, der den vermeintlichen Brand entdeckte. Gespielt wurde dieser von einem Tanner Kameraden, der auch das Übungsszenario vorbereitet hatte. Der Gruppenführer, ein Jugendfeuerwehrler, erkundete dann die Lage und gab die ersten Befehle an seine Mannschaft. Die Lagemeldung an die Leitstelle durfte auch nicht fehlen. In allen Belangen wurden die Übungsteilnehmer dabei immer vom Maschinisten des Fahrzeugs und einem Jugendwart bzw. Betreuer auf jedem Fahrzeug unterstützt. Bis zum Mittagessen sollten noch viele weitere Übungseinsätze folgen. Von der Ölspur, dem Baum auf der Fahrbahn, dem Brand von Müllcontainern und Autos, bis hin zur Tier- und Menschenrettung wurde ein großes Einsatzspektrum abgedeckt.
Die Einsätze wurden dabei über die “Leitstelle Tann” abgewickelt. Diese befand sich im Feuerwehrhaus, wo im realen Einsatzgeschehen die Abschnittsführungsstelle des Brandbezirks 2/3 ihren Platz hat.
Nach dem wohlverdienten Mittagessen ging es zu den Ausbildungseinheiten. Der Umgang mit Feuerlöschern konnte am Feuerlöschtrainer des Kreisfeuerwehrverbandes trainiert werden. An weiteren Stationen wurden die Wasserentnahme aus einem Bach, die Wasserabgabe über die Drehleiter aber auch Knoten und Stiche geübt. Eine besondere Station war sicherlich das Übungsauto, das mit Spreizer uns Schere zerlegt werden konnte.
Um 16 Uhr dann der Höhepunkt des Tages. “Einsatz für Florian Tann 40/1 und Florian Julbach 11/1. Rauchentwicklung am Hof in Eichhornseck”. Dies bestätigte sich vor Ort und so wurden weitere Kräfte durch Jugendwart und Einsatzleiter Stefan Edhofer nachgefordert. Daraufhin machten sich die noch am Standort befindlichen Fahrzeuge Florian Julbach 43/1, Kirchdorf 41/1, Seibersdorf 11/1, Seibersdorf 43/1 und Tann 31/1 auf den Weg. Umgehend wurde zum Tanner HLF eine Wasserversorgung vom Hydranten aufgebaut und mit den Übungsatemschutzgeräten ein Innenangriff mit Personensuche vorgenommen. Die weiteren Fahrzeuge bauten einen Löschangriff auf, um einen Brandüberschlag zu verhindern. Eine beeindruckende Leistung der Jugendfeuerwehren, die ihr Können vielen interessierten Zuschauern zeigen konnten. Ebenfalls waren viele Kinder unter den Beobachtern, die im Rahmen des Ferienprogramms die Übung verfolgten und dann parallel ihren eigenen Löschangriff aufbauten.
Vor Ort waren auch Bürgermeister Wolfgang Schmid, von der Kreisjugendfeuerwehr Gottfried Burner, Kreisbrandinspektor Helmut Niederhauser, sowie die Kreisbrandmeister Andreas Ortmaier und Felix Menzinger.
Nach diesem ereignisreichen Tag konnten sich alle beim Abendessen stärken und im Anschluss die Demonstration einer Fettexplosion verfolgen.
Die geplante Personensuche am Sonntagmorgen fiel dann leider ins Wasser. Bei starkem Regen verzichtete man auf die letzte Übung.
So wurde nochmals gemeinsam gefrühstückt und ein Fazit über die vergangenen Tage gezogen. In seinen Abschlussworten bedankte sich Stefan Edhofer noch bei Josef Asenkerschbaumer, der eine zum Pool umfunktionierte Mulde zur Verfügung stellte, bei der Firma Frischli für die gesponserten Milchprodukte, sowie bei der Fa. Bachmeier für das Übungsobjekt in Eichhornseck. Ebenfalls ging sein Dank an alle Helfer der Tanner Feuerwehr und an die vielen Eigentümer, die ihre Grundstücke für Übungen zur Verfügung stellten.
Alle waren sich einig, dass man sich in zwei Jahren wieder zu den Berufsfeuerwehrtagen trifft.